Sicher kennen Sie das: eine kleine, ungeschickte Bewegung und schon hat man einen „Hexenschuss“. Darunter versteht man plötzliche, stechende Schmerzen im unteren Rückenbereich, die so heftig sind, dass einem Liegen, Stehen und Sitzen schwerfallen. Aber obwohl die Schmerzen sehr stark sind, muss das nicht bedeuten, dass eine ernsthafte Ursache dahintersteckt. Versuchen Sie sich zu entspannen und sich trotz der Schmerzen weiterhin zu bewegen. Sicherheitshalber sollten Sie bei akuten Rückenschmerzen zum Arzt gehen, Sie können aber auch erst einmal versuchen, sich selbst zu helfen. Im Folgenden dazu ein paar Tipps:
Tipps gegen akute Rückenschmerzen
Tipps und Erste Hilfe bei Rückenschmerzen
Nicht abrupt aufrichten
Richten Sie sich nicht abrupt auf, sondern versuchen Sie langsam wieder hochzukommen, am besten indem Sie sich irgendwo abstützen. Wenn Sie liegen, ist seitliches Aufstehen einfacher als aus der Rückenlage.
Erste Hilfe bei akuten Rückenschmerzen: Stufenlagerung
Was hilft bei Rückenschmerzen? Bei akuten Rückenschmerzen, vor allem in der unteren Wirbelsäule, hilft oft die Stufenlagerung. Dadurch entlasten Sie die Wirbelsäule und die Schmerzen werden erträglicher. Für die Stufenlagerung legen Sie sich mit dem Rücken flach auf den Boden und legen die Unterschenkel im rechten Winkel zu den Oberschenkeln auf einen Gegenstand. Dafür eignet sich ein Stuhl, Hocker, Kissenstapel oder Schaumstoffwürfel (im Sanitätshaus erhältlich) mit der richtigen Höhe. Unter Kopf und Nacken können Sie ein kleines Kissen oder eine Nackenrolle legen. Die Stufenlagerung entspannt die Muskeln, und der Druck auf Bandscheiben und Nervenwurzeln lässt nach. Bleiben Sie aber nicht allzu lange unbeweglich liegen, sondern versuchen Sie ab und zu aufzustehen und ein wenig umherzugehen.
Entspannung durch Atmung und positive Gedanken
In Stufenlagerung können Sie auch gut entspannen. Atmen Sie bewusst aus und ein – langsam und regelmäßig – und spüren Sie mit einer Hand auf dem Bauch, wie sich dabei Ihre Bauchdecke senkt und hebt. Denken dabei an etwas Positives, beispielsweise an ein schönes Erlebnis und führen Sie sich das in allen Einzelheiten vor Ihr inneres Auge. Am besten klappt das, wenn Sie dabei Ihre Lieblingsmusik hören.
Wann bei akuten Rückenschmerzen zum Arzt?
Die meisten akuten, also kurzzeitig auftretenden Rückenschmerzen klingen von selbst wieder ab und haben keine schwerwiegende Ursache. Dennoch sollten Sie niemals Schmerzen – egal welche – ignorieren, sondern sie genau beobachten. Zögern Sie nicht, bei Schmerzen einen Arzt aufzusuchen. Lieber ein Besuch zu viel als zu wenig. Denn nur ein Arzt kann feststellen, ob Ihre Beschwerden ernsthafter Natur sind oder harmlos. Falls notwendig, kann er Ihnen die verschiedensten Mittel gegen Rückenschmerzen wie beispielsweise Medikamente, Massagen oder andere Therapien verschreiben oder Sie an einen Facharzt überweisen.
So schnell wie möglich sollten Sie einen Arzt konsultieren, wenn:
- Sie starke Rücken- und Beinschmerzen mit Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen oder am Unterleib haben,
- die Schmerzen länger als drei Tage andauern und intensiver werden,
- Sie sich allgemein schlecht fühlen oder Fieber haben,
- die Schmerzen stärker werden und sich auch bei Haltungswechsel nicht verändern,
- zusätzlich zu den Schmerzen Darm-, Blasen- oder Atemstörungen auftreten.
Eine kühle Massage kann bei plötzlich auftretenden Rückenschmerzen helfen.
Eismassagen gegen plötzliche Rückenschmerzen
Bei akuten Rückenschmerzen hilft oft eine Eismassage von wenigen Minuten Dauer. Dazu nehmen Sie einen mit Eis gefüllten Joghurtbecher, wickeln einen dünnen Lappen darum und massieren die Muskulatur im betroffenen Bereich der Wirbelsäule 5 bis 7 min lang. Direkt nach der Massage versuchen Sie sich vorsichtig zu dehnen und zu strecken. Danach ruhen Sie sich– am besten in der Stufenlagerung – aus.
Weitere Selbsthilfetipps bei Rückenschmerzen
Auch wenn die akuten Rückenschmerzen keine erkennbare Ursache haben, die eine bestimmte Behandlung erfordert, können Sie etwas tun, um die Schmerzen zu lindern. Keinesfalls sollten Sie Bewegungen vermeiden, auch wenn es weh tut. Absolute Schonung und Bewegungsmangel führen nämlich zu Verspannungen und begünstigen Fehlhaltungen. Dadurch bleiben die Schmerzen eher bestehen oder es entstehen sogar neue Schmerzen. Hier ein paar Tipps für schonende Bewegung:
Spaziergang in der Natur
Einen Spaziergang empfinden die meisten Menschen bei akuten Rückenschmerzen als angenehm. Beim Gehen werden Rückenmuskeln und Wirbelgelenke bewegt und dabei sanft massiert. Anfangs schmerzt die Bewegung zwar noch deutlich, aber die Schmerzen lassen nach dem „Warmlaufen“ meist nach.
Rezeptfreie Schmerzmittel
Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Paracetamol lindern Schmerzen und sind meist nicht verschreibungspflichtig. Für die Einnahme sollten Sie aber immer die Packungsbeilage und die Anweisung des Arztes oder Apothekers beachten. Mit Schmerzmitteln können Sie sich wieder schmerzfreier bewegen, besser entspannen und besser schlafen. Zur Linderung akuter Schmerzen ist die Selbstmedikation aber nur in den ersten Tagen sinnvoll, halten die Schmerzen an, sollten Sie mit einem Arzt sprechen. Auch rezeptfreie Schmerzmittel dürfen Sie keinesfalls ohne ärztliche Anweisung über längere Zeit einnehmen.
Wärmeanwendungen
Wärme fördert die Durchblutung und lockert die Muskulatur, was in vielen Fällen den Schmerz lindert. Legen Sie eine Wärmflasche oder ein warmes Körnerkissen auf die schmerzende Stelle, aber achten Sie darauf, dass die Temperatur nicht zu hoch ist. Ein wärmendes Vollbad evtl. mit Aromaölen wirkt genauso und sorgt zusätzlich für Entspannung. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie Ihren Rücken im Alltag immer warmhalten. Hierfür können Sie zum Beispiel einen Nierengurt oder einen breiten Wollschal benutzen.
Achtung: Verschlimmern sich bei der Anwendung von Wärme Ihre Schmerzen, brechen Sie die Behandlung ab. In diesem Fall könnte eine Nervenreizung oder eine Entzündung die Ursache für die Beschwerden sein und Sie sollten einen Arzt aufsuchen.
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