RÜCKENSCHULE: Psychischen Druck abbauen

Trennlinie mit Nagel (verkörpert Rückenschmerzen)

Wie Sie sich selbst entlasten und „Nein“ sagen lernen

frau baut psychischen druck ab gegen rückenschmerzen im freien und in der sonne

Egal ob in der Familie, im Beruf, im Verein oder unter Freunden: Jeder will etwas von Ihnen und Sie können nicht „Nein“ sagen. Nur zu gerne glauben wir, dass man uns besonders schätzt oder liebt, wenn wir versuchen, jeden Wunsch zu erfüllen und immer für andere „da zu sein“. Niemals „Nein“ sagen zu können, hat aber mit kollegialem Respekt, echter Freundschaft oder wahrer Liebe nicht viel zu tun. Dadurch, dass wir die Anforderungen anderer erfüllen, werden wir belohnt. Natürlich tut diese Belohnung jedem gut. Jeder hört gerne: „Was würde ich eigentlich ohne dich anfangen?“ oder „Danke, das hast Du wirklich toll gemacht.“ Für solch ein Lob tut man schon einiges und dafür strengt man sich gerne an.

Wollen Sie aber wirklich respektiert und ernst genommen werden, sollten Sie vom Lob anderer nicht allzu sehr abhängig sein. Wenn es Ihnen zu viel wird, müssen Sie mutig sein und auch mal Grenzen setzen und eben „Nein“ sagen. Dabei muss eine klare Haltung keineswegs schroff oder abweisend klingen. Sie ist aber wichtig egal, ob im Job oder in der Familie. Denn wenn Sie Ihre Kräfte bis zur Erschöpfung aufbrauchen, hat letztlich niemand etwas davon – am wenigsten Sie selbst. Denken Sie also zuerst an sich selbst und verausgaben Sie sich nicht bis zur Selbstaufgabe, nur um anderen zu gefallen.

So lernen Sie diplomatisch „Nein“ zu sagen, um damit psychischen Druck abzubauen

Hier sind drei Beispiele, wie man auf freundliche Art und Weise „Nein“ sagen kann, und die Sie vielleicht für andere Situationen abwandeln können:

  • Eine Mutter fragt Sie, ob Sie mit ihr helfen könnten, den Kinderwagen eine Treppe hochzutragen. Weil aber Ihr Rücken durch einen Bandscheibenvorfall vorgeschädigt ist, antworten Sie: „Sorry, ich habe leider Probleme mit dem Rücken und darf nichts tragen. Wir können aber mal den jungen Mann dort drüben fragen, der kann sicher helfen.“ So riskieren Sie nicht aus Höflichkeit Ihre Gesundheit, zeigen aber Ihre Hilfsbereitschaft, indem Sie einen Ersatz suchen.
  • Ihr Verein bittet Sie darum, ein Ehrenamt zu übernehmen, das Ihnen außer viel Arbeit nichts bringt. Sie leider argumentieren so: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass Ihr mich dafür haben wollt. Aber bin ich schon privat und geschäftlich völlig überlastet und könnte dieser wichtigen Aufgabe nicht mit vollem Einsatz gerecht werden.“ Sie zeigen Wertschätzung für die Anfrage und entschuldigen sich wegen Arbeitsüberlastung.
  • Sie konnten für den Abend die Karten für ein lang ersehntes Konzert. Ausgerechnet jetzt bittet Ihr Chef Sie, länger zu arbeiten. Sie antworten: „Natürlich hat der Job für mich immer erste Priorität. Heute Abend habe ich aber einen sehr wichtigen privaten Termin, den ich leider unmöglich absagen kann. Sehen Sie eine Chance, die Arbeit zu anderen Zeit zu machen? Ich könnte zum Beispiel morgen früher kommen.“ Sie bleiben auf der professionellen Ebene, zeigen Engagement und bieten sofort eine Alternativmöglichkeit an. Damit stimmen Sie den Chef wohlwollend und appellieren an seine Großzügigkeit.

Sie müssen allerdings darauf gefasst sein, dass Ihre Umgebung mitunter mit Unverständnis oder Ablehnung reagieren wird. Denn wenn Sie bisher die Erwartungen aller bereitwilligst erfüllt haben, wird Ihr Umfeld Ihr neues Auftreten zuerst nicht gleich akzeptieren. Dann ist wichtig: Bleiben Sie konsequent!

Trotzdem: gerade im Berufsleben sollten Sie nicht zu viel auf einmal riskieren, Chef und Kollegen könnten Sie sonst vorschnell und zu Unrecht als faul oder demotiviert abstempeln. Bieten Sie immer Alternativen an. Fühlen Sie sich im Beruf überlastet, besprechen Sie das vielleicht mit netten Kollegen. Denen geht es wahrscheinlich ähnlich. Schließen Sie sich zusammen und unterstützen Sie sich gegenseitig. Wenn Sie es schaffen, Stress abzubauen, öfter mal „Nein“ zu sagen, und so etwas Zeit für sich selbst zu finden, wird nicht zuletzt Ihr Rücken Ihnen das danken.

Lernen mit Schmerzen umzugehen

Sie haben Rückenschmerzen? Vielleicht tröstet Sie das: In den meisten Fällen sind Schmerzen ein unentbehrliches Warnsignal des Körpers. Der Schmerz informiert uns darüber, dass und wo in unserem Körper etwas nicht in Ordnung ist. Es gibt tatsächlich Menschen, die keinen Schmerz empfinden können. Sie spüren z.B. nicht, wenn Sie auf eine heiße Herdplatte fassen und daher bleiben bei ihnen Verletzungen und Krankheiten häufig unentdeckt, bis jede Hilfe zu spät kommt. Schmerzunempfindlichkeit ist eine sehr seltene, aber gefährliche Erkrankung Für alle anderen sind Schmerzen aber ein wichtiger „Gesundheitswächter“.

Diesen Wächter können wir aber beeinflussen, in erster Linie natürlich durch Medikamente oder andere Therapieformen. Aber nicht nur der Arzt kann Schmerz lindern oder heilen, auch wir in Eigenregie sind dazu in er Lage. Dabei spielt auch unsere innere Einstellung eine große Rolle.

Erkennen Sie Ihr Familienerbe in punkto Schmerz

Wie war das früher bei Ihnen, wenn Ihnen etwas weh tat? Hieß es eher: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“? Oder schenkte man Ihnen besonders liebevolle Aufmerksamkeit, wenn Sie krank oder verletzt waren? In jeder Familie gibt es eine typische „Schmerz-Erziehung“. Diese prägt auch im späteren Leben noch unbewusst Ihre Haltung zum Schmerz und sie bestimmt, welche Bedeutung Sie einem Schmerz beimessen. Klar ist aber: Schmerzen können sich bessern, wenn sich auf andere Dinge fokussiert. Sollten Sie also ein anderes Familienerbe gegenüber Schmerz mit sich herumtragen, sollten Sie es abwerfen oder umpolen.

Nehmen Sie Schmerz nicht persönlich

Wer sich wegen heftiger Rückenschmerzen kaum bewegen kann, fragt oft zornig: „Warum ausgerechnet ich?“. Das aber ist die falsche Frage. Schmerzen bleiben niemandem erspart. Hadern Sie mit Ihrem Schmerz, verstärken Sie ihn nur. Jammern und Wut wirken sich auch körperlich aus und verursachen noch stärkere Verspannungen. Sie sollten sich also bemühen, bewusst gelassen zu bleiben und es „zu nehmen, wie es kommt“. Das schließt natürlich nicht aus, dass Sie alles tun, was für Ihre Heilung nötig ist.

Lenken Sie sich ab

Es ist Ihnen sicher schon aufgefallen: Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf etwas richten, erscheint es größer, das gilt auch in der Psychologie. Wenn Sie sich zum Beispiel auf die negativen Eigenschaften eines Menschen konzentrieren, wird er Ihnen zunehmend unsympathisch. Die Umkehrung dieses Effekts können Sie nutzen, um Ihr Schmerzempfinden zu kontrollieren: Sobald Sie Ihre Aufmerksamkeit vom Schmerz abziehen, erscheint er weniger stark. Dabei können Sie alles nutzen, was Ihre Aufmerksamkeit fesselt: ein spannendes oder fesselndes Buch, einen Film, ein Fußballspiel, ein Sudoku, die Steuererklärung. Ist der Schmerz nicht allzu stark, können Sie ihn dabei glatt vergessen.

Bleiben Sie aktiv

Besonders bei chronischen Schmerzen ziehen sich viele Betroffene zurück. Sie möchten nichts unternehmen, niemand sehen. Das ist zwar verständlich, aber nicht sehr hilfreich, denn so geben sie dem Schmerz immer mehr Raum. Sie sollten vielmehr die heilenden Kräfte von Freunden und anderen Menschen nutzen. Eine gute Übung, ist zu überlegen, was Ihnen Spaß gemacht hat oder welche Hobbys Sie aufgegeben haben, bevor der Schmerz anfing, Ihr Leben zu beeinflussen. Welche Hobbys haben Sie aufgegeben, welche Beziehungen vernachlässigt? Versuchen Sie Ihre Hobbies und Ihre Sozialkontakte wieder aufleben zu lassen – selbst, wenn Sie klein anfangen müssen. Schon nach kurzer Zeit, werden Sie merken, wie gut Ihnen das tut, trotz Rückenschmerzen wieder am Leben teilzunehmen.

 

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