Die Ursache von Rückenschmerzen kann auch psychosomatisch begründet sein. Von psychosomatischen Rückenschmerzen ist immer dann die Rede, wenn die Psyche die Entstehung und den Erhalt von Schmerzen begünstigt. Das passiert meistens dann, wenn kein entsprechender Ausgleich zu einer langandauernden Stressbelastung stattfindet. Problematisch an der Behandlung von psychosomatischen Rückenschmerzen ist, dass diese meist nicht nur einer Ursache zugrunde liegen. Psychische Ursachen lassen sich nur schwer von organischen Vorgängen trennen, da beide eng miteinander verbunden sind. Unter dem Strich können die eigenen Empfindungen und Gefühle durchaus einen Einfluss auf die Entstehung von Rückenschmerzen haben. Diese chronischen Beschwerden können sich wiederum negativ auf Ihre Psyche auswirken – ein Teufelskreis.
URSACHEN: Psychosomatische Rückenschmerz
Psychosomatische Rückenschmerzen: Wenn psychische Probleme Schmerzen verursachen
Psychosomatische Rückenschmerzen – den seelischen Ursprung finden
Verschiedene Studien untermauern die Vermutung, dass Stress und Leistungsdruck am Arbeitsplatz oder im Alltag zur Entstehung von chronischen Schmerzen beitragen können. Genau genommen liegt die Ursache in einem langanhaltenden seelischen Druck und einem fehlenden Ausgleich. Infolgedessen kann sich die gesamte Rückenmuskulatur verhärten und sehr unangenehme Schmerzen hervorrufen.
Eine andauernde Stressbelastung kann sich ebenso auf Ihre Körperhaltung auswirken. Unbewusst hochgezogene Schultern können beispielsweise zu Verspannungen und Schmerzen führen. Die genauen Ursachen für psychische Überlastung jedoch sind sehr vielfältig. Ängste, Sorgen, Stress im Job, Studium oder in der Familie sind ohne entsprechenden Ausgleich bereits ausreichend, um derartige Beschwerden hervorzurufen. Leider wird die andauernde Stressbelastung häufig verdrängt und gar nicht als problematisch wahrgenommen. Ein grundlegendes Problem dabei ist, dass viele Menschen den Zusammenhang zwischen Körper und Geist nicht erfassen können. Immerhin ist das Seelenleben nichts, was man sehen oder berühren kann.
Sowohl für den behandelnden Arzt, als auch für den Patienten ist es meist alles andere als einfach, die Psyche als Ursache für Rückenschmerzen in Betracht zu ziehen. Wenn keine körperliche Ursache gefunden wird, haben viele Betroffene Bedenken, mit ihren Beschwerden nicht mehr ernst genommen zu werden. Diesen Gedankengang sollten Sie jedoch unbedingt vermeiden. Denn um den Ursprung Ihrer seelischen Probleme zu finden, ist es wichtig, dass Sie offen mit anderen Menschen darüber sprechen. Um psychosomatischen Beschwerden aktiv entgegenzuwirken, bieten sich Entspannungsübungen oder Sport im Freien an. Dadurch können Sie überschüssigen Stress abbauen und die körperliche Anspannung – die als Ursache Ihrer Beschwerden gilt – reduzieren. Falls Sie damit keine nennenswerten Resultate erzielen oder Ihre Rückenschmerzen schon eine längere Zeit andauern, sollten Sie über professionelle Unterstützung nachdenken.
Die Ursachen von psychosomatischen Rückenschmerzen
In der Regel gestaltet es sich schwierig, die genauen Ursache für langanhaltende Rückenschmerzen herauszufinden. Häufig wird keine organische Ursache für die vorhanden Beschwerden gefunden. In diesem Fall sprechen wir von sogenannten „unspezifischen Rückenschmerzen“, worunter auch die psychosomatischen Rückenschmerzen zählen. Um nachvollziehen zu können, wie psychische Beschwerden der Grund für Rückenschmerzen sein können, müssen Sie den Zusammenhang zwischen Körper und Psyche verstehen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Schon im Mittelalter war der Zusammenhang zwischen Körper und Geist kein Geheimnis. Die heilkundige Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179) wusste bereits, dass Rückenschmerzen ein Signal für seelische Konflikte sein können. Sie war überzeugt, die Beschwerden mit Mitteln beheben zu können, die reinigend auf die Seele wirken. So verordnete sie ihren Patienten beispielsweise Fastenkuren, Gebete oder forderte Sie zur Reue auf.
So entstehen Stress und geistige Überforderung
Mittlerweile wissen Sie, dass Stress zu einer körperlichen Anspannung führt, die wiederum psychosomatische Rückenschmerzen hervorrufen kann. Doch wie kommt es eigentlich zu Stress und psychischer Überforderung? Meistens entspringt dieser aus ganz alltäglichen Problemen. Das können zum Beispiel Konflikte im Beruf oder im Familienleben sein. Auch Versagensängste und langanhaltender Leistungsdruck kann zur Entstehung von psychosomatischen Rückenschmerzen beitragen. Nicht selten sind es auch besondere Lebenskrisen, wie zum Beispiel eine Trennung oder der Verlust eines geliebten Menschen, welche die unangenehmen Beschwerden hervorrufen.
Rückenschmerzen durch Stress?
Bei der Entstehung von psychosomatischen Rückenschmerzen treffen immer mehrere Faktoren aufeinander. Grundsätzlich ist Stress vor allem dann schädlich, wenn er eine längere Zeit anhält und Sie sich geistig überlastet fühlen. Die dauerhafte Anspannung kann sich auf Ihren gesamten Körper auswirken – auch auf Ihren Rücken. Langanhaltender Stress führt dazu, dass sich Ihre Rückenmuskulatur verspannt und zu schmerzen beginnt. Um die Schmerzen zu lindern, nehmen viele Betroffene eine automatische Schonhaltung ein, die sie allerdings nur noch weiter in die Schmerzspirale drückt. Denn die Schonhaltung kann zur Entstehung von neuen Verspannungen oder Bewegungseinschränkungen führen, die ebenfalls Schmerzen verursachen. Diesen Kreislauf aus Verspannung, Fehlhaltung und Schmerzen müssen Sie schnellstmöglich durchbrechen, damit sich die Beschwerden nicht als chronische Schmerzen manifestieren.
Psychosomatischen Rückenschmerzen vorbeugen – Ausgleich und Regeneration
Wenn eine Stressbelastung lange andauert oder immer wiederkehrt, kann das zur Entstehung von psychosomatischen Rückenschmerzen beitragen. Um diesen entgegenzuwirken, sollten Sie sich nach besonders nervenaufreibenden Phasen ausreichend Erholung zugestehen. Mit Entspannungsübungen oder rückengerechtem Sport schaffen Sie einen guten Ausgleich zur alltäglichen Stressbelastung. Noch besser wäre es, schon im Beruf und Alltag darauf zu achten, Stress auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Da Sie das vermutlich nicht immer schaffen, ist der zusätzliche Einsatz von stressabbauenden Methoden in jedem Fall sinnvoll.
Psychosomatische Rückenschmerzen behandeln – Gleichgewicht zwischen Körper und Geist
Spezifische Rückenschmerzen, deren Ursachen sich organisch begründen lassen, werden mit einer Kausal-Therapie behandelt – also einer Behandlung der Ursachen. Bei unspezifischen Rückenschmerzen, deren Ursachen nicht erfasst werden können, bleibt nur eine ganzheitliche Behandlung – die multimodale Therapie. Diese soll sowohl die vorhandenen Beschwerden lindern als auch die Ursache an der Wurzel bekämpfen. Dazu wird in der Regel eine Kombination aus Schmerzmitteln und gezieltem Training genutzt. Ergänzend können auch Methoden zum Stressabbau oder psychotherapeutische Behandlungen genutzt werden. Für eine multimodale Therapie ist für gewöhnlich ein Team aus Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten notwendig.
Den Zusammenhang zwischen Schmerz und Psyche verstehen
Für eine erfolgreiche Behandlung von psychosomatischen Rückenschmerzen ist es von größter Wichtigkeit, dass Sie sich über den Zusammenhang zwischen Psyche, Schmerzen und Ihren individuellen Lebensumständen bewusst sind. Bei starker seelischer Überlastung ist es ratsam, aktuelle oder bereits vergangene Konflikte mithilfe eines Psychotherapeuten gezielt aufzuarbeiten. Dabei lernen Betroffene meist auch viel über ihre persönlichen Schmerzauslöser und wie sie diesen in Zukunft besser begegnen können. Grundsätzlich haben die Gespräche jedoch auch das Ziel, motivierend zu wirken und den Patienten zum Handeln zu bewegen. Für eine gezielte Stärkung des Rückens bieten sich zum Beispiel Methoden wie Yoga, Pilates oder Kieser-Training an.
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JETZT STARTENRückenschmerzen lindern – gezielte Ablenkung
Wer schon länger unter psychosomatischen Rückenschmerzen leidet, neigt oft dazu, sich passiv zu verhalten und alle Aktivitäten zu meiden, welche die Beschwerden möglicherweise verschlimmern könnten. Häufig bleiben Betroffene zu Hause, vernachlässigen ihre Hobbys und treffen sich nicht mehr mit Freunden. Diese Inaktivität gilt es jedoch schnellstmöglich zu durchbrechen, da Sie die Beschwerden anderenfalls noch verschlimmern könnte. Am besten weihen Sie Ihren Bekannten- und Freundeskreis in die aktuelle Situation ein. Machen Sie aber deutlich, dass Sie kein Mitleid suchen, sondern Ablenkung. Denn wen Sie abgelenkt sich, konzentrieren Sie sich weniger auf Ihre Beschwerden. Langfristig kann Ihnen das auch dabei helfen, diese komplett loszuwerden.
Der wichtigste Aspekt der Rückenschmerzbehandlung – bewegen statt schonen
Wie bei allen anderen Formen von Rückenschmerzen, ist es auch bei psychosomatischen Rückenschmerzen von größter Bedeutung, trotz körperlicher Einschränkungen ständig in Bewegung zu bleiben. Schließlich kräftigt körperliche Aktivität Ihre Muskeln und kann langfristig auch zum Rückgang ihrer Beschwerden beitragen.
Problematisch bei psychosomatischen Rückenschmerzen ist, dass sich diese auch als chronische Beschwerden manifestieren können. Davon ist die Rede, wenn die Schmerzen länger als zwölf Wochen anhalten. Grundsätzlich gilt: Je länger die Beschwerden andauern, desto schwieriger gestaltet sich eine effektive Therapie. Aus diesem Grund ist die gezielte Bewegungs- und Sporttherapie einer der wichtigsten Aspekte in der Behandlung von psychosomatischen Rückenschmerzen. Hier steht die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit im Vordergrund. Durch gezielte Ergotherapie können außerdem beeinträchtigte Bewegungsabläufe wieder verbessert werden. Dabei können alltägliche Tätigkeiten nachgestellt und Strategien sowie Bewegungsabläufe entwickelt werden, um den Alltag besser zu überstehen.
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