Wir kennen zahlreiche Redewendungen, die einen Zusammenhang zwischen der psychischen Verfassung und Rückenschmerzen andeuten. Dazu zählen zum Beispiel Sprichwörter wie „kein Rückgrat haben“, „sich verbiegen“ oder „sich krumm machen“. Doch wirken sich Stress und alltägliche Probleme tatsächlich auf den Rücken aus? Können Rückenschmerzen psychischen Ursachen zugrunde liegen?
URSACHEN: RÜCKENSCHMERZEN PSYCHISCH
Rückenschmerzen und ihre psychischen Ursachen
Die Muskulatur als Spiegelbild der seelischen Verfassung
Wenn Sie unter Stress stehen, schüttet Ihr Körper Adrenalin aus und macht sich für die Flucht oder dem Kampf bereit – zumindest evolutionär betrachtet. Früher war dieser Mechanismus nämlich noch wichtig für das Überleben, beispielsweise, um vor Raubtieren zu flüchten oder Wild zu jagen. Dabei musste der menschliche Körper absolute Höchstleistungen erbringen, wodurch das Adrenalin auf natürliche Weise abgebaut wurde. Doch wie ist das heute?
Auf Anspannung, Stress und Gefahr reagiert der menschliche Körper bis heute mit den typischen Stress-Mechanismen. Allerdings wird keine so hohe Muskelleistung mehr benötigt, wodurch mehr Adrenalin im Körper verbleibt. So entstehen Muskelverspannungen und Schmerzen infolge einer psychischen Stresssituation. Dabei zeigen sich die Beschwerden nicht nur im Rücken, sondern auch im Schulter-, Nacken- und Arm-Bereich. Langanhaltender Stress kann zu einer ständigen Verspannung der Muskulatur beitragen, was wiederum die Durchblutung beeinträchtigen und somit auch den Nährstofftransport zu den Bandscheiben behindern kann. Im schlimmsten Fall werden Bandscheiben und Gelenke dadurch frühzeitig abgenutzt und die Nerven empfindlicher. Eine dauerhafte Stressbelastung kann sogar dazu führen, dass sich die Beschwerden als chronische Schmerzen manifestieren.
Rückenschmerzen durch Probleme am Arbeitsplatz
Dass Ihr Arbeitsplatz eine große Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerzen spielen kann, ist Ihnen bestimmt schon bewusst. Schließlich verbringen Sie fast jeden Tag viele Stunden auf der Arbeit. Es ist jedoch nicht nur die Art der Tätigkeit, die Rückenschmerzen hervorrufen kann, sondern auch der Arbeitsablauf an sich oder die Ausstattung am Arbeitsplatz. Ein Aspekt bei der Entstehung von Rückenschmerzen, der häufig vernachlässigt wird, ist die psychische Verfassung am Arbeitsplatz. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) hat herausgefunden, dass etwa 85 Prozent aller Rückenschmerzen durch psychische Ursachen entstanden sind oder diese zumindest zum Erhalt der Beschwerden beitragen. Eine Studie der AOK hat ergeben, dass sich hinter den meisten Rückenleiden Ängste am Arbeitsplatz verbergen. Folgende Faktoren können Stress und Ängste am Arbeitsplatz begünstigen:
- Zeit- und Termindruck
- Soziale Konflikte/ Schlechtes Betriebsklima
- Häufige Unterbrechungen der Arbeit
- Mangelnde Wertschätzung/ Fehlendes Feedback über die eigene Leistung
- Monotoner Arbeitsalltag
- Zu komplexe Arbeitsaufgaben
- Geringe Unterstützung im Kollegium
- Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes
Rückenschmerzen – ein Dauerzustand?
Es ist nicht immer eine überdurchschnittliche Stressbelastung, die zu Beschwerden wie Verspannungen und Rückenschmerzen führt. Eine Kombination aus Pessimismus, Niedergeschlagenheit, Motivationslosigkeit und Trauer kann bereits ausreichen, um die unangenehmen Beschwerden hervorzurufen. Falls Sie unter Rückenschmerzen leiden und keine körperlichen Ursachen ersichtlich sind, sollten Sie in jedem Fall Ihre persönliche Einstellung hinterfragen. Egal wo die Ursache bei Ihnen liegt: Es ist von größter Wichtigkeit, dass Sie diese Situation nicht einfach so hinnehmen. Was sie gegen akute Rückenschmerzen unternehmen können, erfahren Sie hier. Im Falle von psychischen Ursachen haben sich Entspannungsübungen und verschiedene therapeutische Maßnahmen bewährt. Am besten suchen Sie sich professionelle Unterstützung, um den Kreislauf aus Stress und Schmerzen endlich zu durchbrechen.
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