Wie schon erwähnt, gibt es zahlreiche Ursachen für Verspannungen und Schmerzen im Bereich des Rückens. Jedoch sind gerade Nervenschädigungen als Auslöser für die Beschwerden nicht zu unterschätzen. Schließlich sind Nerven für alle unbewussten und bewussten Bewegungen sowie für unsere Wahrnehmung verantwortlich. Eine Nervenschädigung kann daher sehr vielfältige Beschwerden verursachen.
URSACHEN: NERVENSCHÄDIGUNG
Nervenschädigungen verantwortlich für Rückenschmerzen?
Das Nervensystem – so ist es aufgebaut
Das Nervensystem zieht sich durch den gesamten menschlichen Körper und besteht grundsätzlich aus zwei Hauptbestandteilen – dem zentralen Nervensystem und den Nervenbahnen. Als zentrales Nervensystem oder auch ZNS bezeichnen wir das Gehirn und das Rückenmark, aus dem zahlreiche Spinalnerven entspringen, welche die Organe und Muskeln mit Signalen versorgen. Die Nervenbahnen werden zusammengefasst als peripheres Nervensystem bezeichnet und können in zwei Kategorien unterteilt werden: Efferente Nervenbahnen, die Signale vom Gehirn zu Organen und Muskeln leiten und afferente Bahnen, die Reize vom Körper zum Gehirn leiten. Grundsätzlich können sowohl die efferenten-, als auch die afferenten Nervenbahnen von Schädigungen betroffen sein.
Periphere Nerven können zum Beispiel durch Stoß-, Stich- oder Schnittverletzungen geschädigt werden. Die Beschwerden sind von der Aufgabe des jeweiligen Nervs abhängig. Wurde beispielsweise ein motorischer Nerv geschädigt, der für Muskelkontraktionen verantwortlich ist, kann es zu Problemen mit der Muskelfunktion kommen. Wurde hingegen ein sensorischer Nerv beschädigt, der zum Beispiel Schmerzreize an das Gehirn sendet, können Störungen in der Reizwahrnehmung entstehen.
Das Nervensystem – wofür ist es zuständig?
Das Nervensystem übernimmt eine Vielzahl an Aufgaben. In erster Linie ist es jedoch dafür zuständig, Signale vom Gehirn an den Körper zu leiten und umgekehrt. Das ist aber noch nicht alles. Mithilfe von sensorischen Nerven kann das Nervensystem auch die Körpertemperatur erfassen und regulieren – und zwar ohne, dass Sie es bewusst wahrnehmen. Allerdings ist das Nervensystem auch dafür zuständig, Bewegungssignale an Ihre Muskulatur zu übertragen. Das geschieht ganz bewusst. Bei Ihrem Herzschlag hingegen, handelt es sich ebenfalls um Muskelkontraktionen, die allerdings unbewusst vom Nervensystem gesteuert werden.
Sie sehen also, dass das Nervensystem sowohl bewusste als auch unbewusste Vorgänge im menschlichen Körper reguliert. Dabei lässt es sich grundsätzlich in das somatische (bewusste) und das vegetative (unbewusste) Nervensystem unterteilen:
- Wenn Sie Reize aus Ihrer Umwelt wahrnehmen, beispielsweise beim Sehen oder Fühlen, werden diese über das somatische Nervensystem an Ihr Gehirn geschickt und bewusst wahrgenommen. Somatische, efferente Nervenzellen steuern beispielsweise auch bewusste Bewegungsabläufe.
- Afferente Nervenbahnen zählen zum vegetativen Nervensystem und sind dafür zuständig, Körperfunktionen zu messen und zu regulieren. Dazu zählt neben der Körpertemperatur zum Beispiel auch der Blutzucker- oder Insulinspiegel. Hierbei werden Signale vom Gehirn an die Organe übermittelt, wodurch zum Beispiel der Herzschlag oder die Hormonausschüttung gesteuert wird.
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JETZT STARTENUrsachen – wie kommt es zu einer Nervenschädigung?
Nervenschädigungen können sowohl durch äußere Einflüsse als auch durch körperliche Erkrankungen entstehen. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
- Physische Einwirkungen, beispielsweise bei einem Unfall, können einzelne Nervenbahnen beschädigen oder sogar durchtrennen. Allerdings können auch weniger gefährliche Verletzungen, wie zum Beispiel Schnittwunden oder Verbrennungen, mit einer Nervenschädigung einhergehen.
- Abnutzungserscheinungen, besonders im Bereich der Wirbelsäule, können dazu führen, dass Druck auf einen Nerv ausgeübt wird, wodurch dieser wiederum Schaden nehmen und Rückenschmerzen verursachen kann.
- Ungünstige Bewegungsabläufe können dazu führen, dass einzelne Nerven gequetscht und dadurch geschädigt werden.
- Durch verschiedene Stoffwechselerkrankungen kann es zu einer funktionellen Störung innerhalb der Nervenzellen kommen. Beispielweise geht Diabetes mellitus vergleichsweise häufig mit Schädigungen des Nervensystems einher. Dies geschieht durch die Anreicherung mit zellschädigenden Stoffen, die wiederum Nervenzellen in unterschiedlichen Bereichen beeinträchtigen können. Meistens kommt es dadurch zu Schmerzen und Missempfindungen.
- Verschiedene Raumforderungen – also Schwellungen oder Tumore – können ebenfalls Druck auf einen Nerv ausüben und diesen langfristig schädigen.
So zeigt sich eine Nervenschädigung im Rücken
Die Symptomatik einer Nervenschädigung kann, je nach Lage des betroffenen Nervs, sehr unterschiedlich ausfallen. Typische Beschwerden sind:
- Empfindungsstörungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühle. Außerdem kann auch die Temperaturwahrnehmung von Nervenschädigungen beeinträchtigt werden, wodurch Sie Wärme und Kälte nur noch schwer wahrnehmen können.
- Wenn Nerven betroffen sind, die die Muskelkontraktion steuern, kann das schwerwiegende Folgen für die gesamte Muskelfunktion haben. Wenn die Impulsweiterleitung gestört ist, erreichen den betroffenen Muskel keine Reize mehr – er bleibt schlaff.
- Bei einer Schädigung von sensorischen Nerven – die in erster Linie für die Schmerzwahrnehmung zuständig sind – kommt es nicht nur zu einer Störung der Schmerzwahrnehmung, sondern je nach Lage des Nervs, auch zu Rückenschmerzen und Verspannungen. Diese verursachen außerdem häufig Bewegungseinschränkungen. Darüber hinaus können plötzliche, brennende und bohrende Schmerzen auftreten.
- Taubheitsgefühle sowie stechende und ziehende Schmerzen, welche ggf. in ein Bein ausstrahlen.
Wenn Rückenschmerzen infolge einer Nervenschädigung auftreten, liegt die Ursache meist in einer geschädigten Nervenwurzel, die aus der Wirbelsäule entspringt. Die Ursache dafür kann zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall oder eine knöcherne Einengung des Nervenkanals sein.
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